Gerhild Kreutziger - "inklusiv und solidarisch"
 

Alternative Ökonomie

Mit dem TAKAÖ (lohnt sich zu googeln) fing alles an.

Naja, nicht wirklich......da war schon viel früher der Gedanke, wie es wäre, wenn Geld "nicht die Welt regiert", wie es in dem alten deutschen Sprichwort heißt.

Nicht dass ich gegen Geld bin. Irgendwie muss man im Waren- und Leistungsaustausch ja die Dinge und Leistungen bemessen, die ausgetauscht werden sollen. 

Mich stört die Wahrnehmung, dass für viele Menschen Geld einen religiösen Charakter zu haben scheint. Dabei gibt es längst doch nur noch eine digitale Währung. Analoges Geld hat in Wirklichkeit keinen Wert, weder die Münzen noch die Scheine. Der Geldverkehr ist längst nicht mehr real, sondern verläuft virtuell.

Da scheint die Annahme, dass "Geld arbeitet" umso absurder. Menschen arbeiten, um die Zinsen zu bezahlen, wenn sie einen Kredit aufgenommen haben. Papier und Münzen selbst können sich nicht vermehren. Das können Sie schon bei der Geschichte von Pinocchio nachlesen, das weiß jedes Kind.

Abgekoppelt von den Menschen, die die Zinsen erbringen müssen, macht Geld so einen harmlosen, neutralen Eindruck. Fast alles im Leben orientiert sich inzwischen daran, was es "wert" ist und wir tun so, als müsse das auch so sein.

Dabei gibt es Dinge und Leistungen, die kann kein Mensch sich kaufen: Liebe, Freundschaft, Gesundheit, Glück, Freude oder Zufriedenheit.

Es tut uns nicht gut, immer zu fragen, "ob sich etwas rechnet". Das reduziert uns Menschen auf Produzenten und Konsumenten, auf Geldbesitzer und Geld"freie". Das teilt ein in "wertvoll" und "unnütz".

Da sind wir ganz schnell auch dabei, menschliches Leben als nützlich oder sinnlos zu bewerten und das ist der Punkt, an dem ich Sie fragen möchte: Wollen Sie das wirklich? Woran wollen Sie das messen? Wollen Sie überhaupt messen? Was wäre die Konsequenz daraus?

Trauen Sie sich den Gedanken ruhig weiter zu denken und dann fragen Sie sich: "Lässt sich das noch mit einem humanistischen Weltbild in Einklang bringen?"

Spätestens jetzt sollten Sie bereit sein, sich auf ein Gedankenspiel einzulassen, wie die Welt wäre, wenn wir Geld den Stellenwert geben, den es hat, nämlich eine Tauschgröße zu sein, nicht mehr und nicht weniger!

Dann aber müssen wir auch darüber nachdenken, was der Sinn von Finanzwirtschaft ist: Geld zu vermehren oder den Austausch zu fördern.

Nennen Sie mich eine unrealistische Spinnerin, das sei Ihnen erlaubt.

Aber vielleicht hat die Weissagung der Cree doch recht:

„Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“

Lassen wir Geld das sein, was es ist: ein - nicht jedes! - Mittel zum Zweck.