Gerhild Kreutziger - "inklusiv und solidarisch"
 

Moderne Wirtschaft

"Nach Görlitz geht's" antwortet mein Freund Jens auf die Frage, was er nach seinem Studium anfangen möchte. "Wieso gerade dorthin?" will ich wissen. Irgendwie hatte ich die Erinnerung an eine Stadt mit wenig jungen, dafür vielen älteren Menschen und wunderschönen alten Häusern und wunderte mich über meinen Freund Jens, der stets verrückte Ideen verfolgte und so gar nicht in ein Pensionopolis passen wollte.

"Ja, das kannst du ja nicht wissen, aber die haben dort seit kurzem ein regionales Programm aufgelegt, dass jungen Menschen wie mir die Chance auf einen beruflichen Startup ermöglicht, wie es sich keiner auch nur im Traum vorstellen kann. Das ist ein echter Geheimtipp für Erfinder wie mich.Und bei denen findet auch meine Frau im Rollstuhl Arbeit. Die ganze Stadt lebt inzwischen die Idee von Inklusion. Da müssen wir einfach hin."

Liebe Wähler,

bevor Sie jetzt den Kopf schütteln und meinen, das könnten Sie sich beim besten Willen nicht vorstellen oder wenn Sie von mir Einzelheiten zu diesem Programm wissen wollen, dann lassen Sie sich gesagt sein, dass das alles pure Fiktion von mir ist.

Aber haben nicht viele Erfolgsgeschichten mit einer Vision angefangen?

In Görlitz gibt es neben den traditionellen Unternehmen inzwischen auch schon längst erfolgreiche neue Gründungen, die hoffen lassen, dass sich die Stadt bzw. die Region eines Tages zu einem Geheimtipp entwickelt. 

Was haben wir zu bieten für junge Existenzgründer?

Vielleicht müssten wir uns auch fragen, warum haben wir das alles noch nicht? Was fehlt uns dazu? Schauen wir immer in die richtige Richtung, nämlich nach vorn?

Eines ist sicher:
aus Mitleid  werden junge erfolgreiche Menschen nicht in Görlitz bleiben. Sie wollen gute und gute bezahlte Arbeit, bei der sich in neuen Arbeitszeitmodellen Familie und Arbeit vereinbaren lassen. Sie wollen gut leben und die Schönheiten der Region genießen. Vielleicht wollen Sie auch anders arbeiten, nicht mehr als Angestellte tun, was einem aufgetragen wird, sondern mitverantworten, was die Firma leistet.

Wir müssen ihnen die Rahmenbedingungen dazu bieten. Das sind wahrscheinlich weniger neue Gewerbegebiete, sondern moderne Kommunikationsmittel in Verbindung mit modernen Verwaltungsmethoden, die ermöglichen, statt verhindern.

An der Hochschule werden bereits moderne Wege zur Bewältigung von Veränderungen erforscht und gelehrt (nennt sich Transformationsmanagement).

Jetzt geht es darum, Risikokapital für Startups zu organisieren, Freiräume zur Arbeit zu schaffen, Entscheidungen zu treffen, für die es keine Vorerfahrungen gibt. Wir brauchen wieder den Geist der Görlitzer Gründerzeit und die Bereitschaft, Unbekanntes zu erlauben und nicht zu verhindern. Und wir müssen Wege finden, behinderten jungen Menschen eine Chance für selbstbestimmtes Leben zu geben. Dazu gehören moderne Beförderungsmöglichkeiten ebenso wie passende Arbeitsplätze.

Ich will mich im Landtag dafür einsetzen, dass Existenzgründer und Startups mittels funktionierender Programme ihre Ideen umsetzen können und dazu beitragen, dass viele junge Menschen in unsere Region ziehen wollen. Und es ist mir wichtig, dass unsere gut ausgebildeten behinderten Mitbürger offene Türen in den Unternehmen der Stadt finden.

Görlitz als Stadt der Moderne und der Inklusion - das wärs doch, oder?